Wie funktioniert das Simpson Protocol?
Entwickelt wurde die effiziente Hypnosemethode mit dem Simpson Protocol von Ines Simpson, einer kanadischen Hypnotiseurin
Der entscheidende Punkt in der Wirkungsweise des Simpson Protocols ist, dass bei dieser Hypnosemethode oft auf umfassenden Vorgespräche verzichtet wird. Bei der klassischen klinischen Hypnose kann es passieren, dass die Betroffenen unter Blockaden leiden bzw. Blockaden entstehen, die das Sprechen über das zu behandelnde Problem unmöglich machen.
Beim Simpson Protocol ist der hypnotische Zustand selbst entscheidend für die Wirksamkeit der Hypnose: Das Simpson Protocol startet in einem ganz besonders tiefen Trancezustand, dem „Esdaile State“ oder „Esdaile-Stadium“. Danach wird man auf sehr hohe Ebenen des Überbewusstseins gebracht.
In diesem Zustand kann der Hypnotiseur den Geist anleiten, selbst die wirkungsvolle Veränderung zu initiieren. Im Gegensatz zu den klassischen Hypnosemethoden arbeitet der Hypnotiseur beim Simpson Protocol nicht mit Suggestionen, sondern mit ideomotorischen Fingersignalen.
Der Unterschied zur gewöhnlichen Hypnosesitzung
In den gewöhnlichen Hypnosesitzungen (Klassische Hypnose) kommt es zu einer interaktiven Kommunikation zwischen Choach und Klienten. In vielen Fällen ist dies auch sehr hilfreich. Es gibt allerdings Menschen, die lange bestehende Probleme nicht immer wieder erneut kommunizieren möchten oder können. Manche Patienten wünschen sich auch einfach, in der Hypnosesitzung nicht sprechen zu müssen. Ihr Problem ist ihnen vielleicht unangenehm oder sie haben keine Energie, es erneut verbal zu vermitteln.
Für solche besonderen Situationen gibt es eine effektive und nachhaltige Alternative, welche von den Patienten als weniger anstrengend empfunden wird: die Hypnose per Simpson Protocol, die mit ideomotorischen Signalen arbeitet, um Blockaden zu lösen.
Was ist das Esdaile Stadium?
Das Esdaile Stadium zeichnet sich durch einen besonders tiefen, entspannten Hypnosezustand aus. Das Bewusstsein des Patienten ist dabei kaum noch aktiv, es ist nicht mehr in die Problemlösung involviert. Das hat viele Vorteile.
Der Hypnotisierte bekommt zwar noch mit, was um ihn herum passiert – was für die Kommunikation mit dem Hypnotiseur wichtig ist – , doch er zeigt kaum noch Interesse dafür. Er ist komplett auf das eigene Innere konzentriert, blendet alles andere aus und zeigt auch kein Verlangen mehr, mit dem Hypnotiseur zu sprechen. Dennoch kommt es zu einer interaktive Kommunikation.
Der schottische Chirurg James Esdaile konnte Mitte des 19. Jahrhunderts sogar Patienten schmerzfrei operieren, wenn sie sich in diesem Hypnosezustand befanden. Er stellte dabei auch fest, dass der anschließende Heilungsverlauf deutlich besser ausfiel.